Motorschaden
(nach 36 Jahren ein Garantiefall?)

Also, die letzten 2-3 Jahre hatte ich an meiner Guzzi nicht ganz so viel Freude. Erst das Getriebe im A...., jetzt starke mechanische Motorgeräusche. Die alte Dame schwächelt etwas!!!

Wie so oft gab es nur eine Lösung: Motor zerlegen und Fehlersuche!

Gesagt, getan, gefunden!

Ordnung am Arbeitsplatz! Spart Zeit und schont die Nerven!

Auf der rechten Motorseite sind beide Kipphebel stark verschlissen. Sie werden dem Materialkreislauf zugeführt und durch gute Gebrauchte ersetzt. Neu kostet ein so ein Scheisserchen 201 Euro!

Ich konnte zwei komplette Kipphebelböcke für zusammen 99 Euro erwerben. Da waren 3 von 4 Kipphebeln in gutem Zustand.

 

Natürlich gibt es Menschen, die wären mit den alten Kipphebeln noch weitergefahren, zu denen gehöre ich aber nicht. Ich wollte den Motor nicht in einem halben Jahr schon wieder aufmachen.

Die sind beide im Eimer!

Sorgenkind Nr. 1! Das zentrale Stinrad auf der Kurbelwelle. Das hatte in eingebautem Zustand 4-5 ° Spiel in jede Richtung. Das kann dann nicht funktionieren!

 

Das Stirnrad gibt es nicht mehr und man hätte eh kein Neues zwischen die beiden anderen, alten Stirnräder einbauen können. Irgendwie klang das jetzt alles unheimlich teuer.

 

Aber solche Katastrophenfälle sind manchmal mit etwas Nachdenken (und einem sehr guten Freund, Gerd) lösbar.

 

Das Stirnrad ist symetrisch, will sagen, es hat 28 Zähne und die Nut liegt exakt unter einem Zahn. Man kann das Stirnrad also um 180 ° verdrehen und eine neue Nut einstechen und eine neue Markierung anbringen. Danach kann es weiter benutzt werden. Puhhhhh, Glück gehbat!

Die Nut ist total ausgenudelt!

Der Kurbelwellenkeil (Woodroofkeil) völlig im Eimer!

Gut, den konnte ich schnell besorgen. Der Preis von diesem Pfennigartikel hat mir allerdings die Sprache verschlagen. Über 16 Euro.

 

Dazu kamen dann noch 6,90 für Porto und Verpackung. Und ja, er wurde in diesem Großraumkarton verschickt!

 

Ein normaler Briefumschlag mit 80 ct-Briefmarke hätte gereicht.

Auch schon ein wenig in die Jahre gekommen sind die Nutmutter und der dazugehörenden Sicherungsring. Beide habe ich noch einmal aufgehübscht so dass sie weiter benutzt werden können.

Ja, und dann ging der Zusammenbau auch wieder ganz reibungslos.

Heute kamen die fehlenden Kipphebel (sind zwischenzeitlich schon eingebaut) und Mitte nächster Woche bekomme ich dann das instandgesetzte Stirnrad wieder.

Gerd hat zugeschlagen!

Fertig! Ich freue mich riesig!

Nach den ewigen Problemen mit meiner DMC 2 Zündanlage habe ich der Guzzi jetzt einen SACHSE-Zündung spendiert. Bin auf das Ergebnis sehr gespannt. Der Ruf dieser Zündanlagen ist sehr gut. Schauen wir mal. Morgen weiß ich mehr!

Und wenn sowieso schon mal alles ein bisschen blöd läuft, warum sollte dann ausgerechnet die Ölleitung zu den Zylinderköpfen dicht sein? Eben, war sie dann auch nicht!

Gott sei Dank gibt es am Ort eine Firma für Hydraulik- und Luftdrucksystheme. Dort hat man mir mal eben ganz nebenbei die Leitungen erneuert und verpresst. 7 Euro! Wollte ich auch erst nicht glauben, dass es so etwas noch gibt!

 

Mal sehen ob sie wieder 30 Jahre hält!?

Wer lesen kann ist klar im Vorteil

oder

Das Ende eines Martyriums!

Die Geschichte geht wie folgt:

 

Nachdem nun wirklich alle Öllecks identifiziert und behoben waren stand einem weiteren Testlauf eigentlich nichts mehr entgegen. Aber das Scheißding wollte ums Verrecken nicht anspringen! Vermutung, sie kriegt keinen Sprit. Ok, lange Standzeit, also Vergaser demontieren, zerlegen und reinigen. Da habe ich 100 Liter Pressluft durchgejagt, so sauber waren sie neu nicht.

 

Nächster Versuch.

Ok, jetzt sprang sie manchmal an, ballerte aus den Endtöpfen, Stichflammen aus den offenen Ansaugtrichtern, ging immer wieder aus und Gas nahm sie auch nicht an!

 

Die Verzweiflung wuchs!

 

Dann die finale Entscheidung (bevor ich die Karre angezündet hätte), alles auf Null und alles im Grundsatz noch einmal überprüfen. Es konnte einfach nicht sein, dass meine Guzzi die mich so viele Jahre zuverlässig begleitet hatte, nicht ans Laufen zu kriegen war. Alles wurde von mehr oder weniger hilfreichen Kommentaren meines Freundes Horst begleitet!

 

Ventildeckel runter, OT-Position, Stellung der Nockenwelle etc. überprüft. Alles korrespondierte mit den dazu vorhandenen Einstellmarken. Scheiße! Das war es also nicht (hätte mich auch gewundert).

 

Also war als nächstes meine neue Sachse-Zündung dran. Ich habe die Einbau- und Einstellanleitung zur Hand genommen und alles noch einmal peinlichst Punkt für Punkt überprüft! Alles war in Ordnung. Unverständlich! Ich war fast durch, es waren nur noch 3 weitere Seiten Beschreibungen übrig (die hatte ich vorher noch nie gelesen!).

Also weiter im Text. Und dann stand da, dass die Zündanlagen mit einer voreingestellten Zündkurve für Standardmotoren ausgeliefert werden. Davon ist mein Motor aber Lichtjahre entfernt! Ja, und dann war da auch ein ganzes Kapitel Motoren mit Doppelzündung gewidmet (so was habe ich!). Und es stand da auch, dass diese Motoren viel weniger Frühzündung brauchen. Ich habe dann aus den 9 verfügbaren Zündkurven diejenige mit der geringsten Frühzündung ausgewählt und eingestellt. Und was soll ich sagen, die Guzzi sprang sofort an, schnurrte wie ein Kätzchen (also im Rahmen den offene Ansaugtrichter und die Auspuffanlage  zuließen). Der Unterschied betrug ganze 6 Grad, das sind Welten!

 

Ein breites Lächeln erschien auf meinem Gesicht!

 

Fazit:

Begleitende Beschreibungen machen Sinn und man sollte sie komplett lesen. Das hätte mir sehr viel Frust ersparen können. An dieser Stelle gilt die von mir gewählte Überschrift!

So, das Martyrium ist überstanden, sie läuft!

Gestern war ich beim TÜV, 04/24 (natürlich ohne Mängel) und nun kann die neue Saison kommen!

Neue Vergaser

Ich habe mich dazu entschlossen der Guzzi nach 38 Jahren zumeist braver Verrichtung jetzt mal ein paar neue Vergaser zu spendieren. Dell Orto PHM 40. Und weil ich die offenen (eingetragenen!) Trichter nicht heil von den alten Vergasern runtergekriegt habe, gab es auch noch ein Paar neue Trichter dazu. In diesem Zusammenhang wechselten insgesamt 730 Euro den Besitzer.

Die Chokezugaufnahmen wurden durch Klappchokes ersetzt.

Was für ein schöner Anblick!

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