Zwischenzeitlich habe ich noch den einen oder anderen Tipp bekommen. Insbesondere der zu den Kupplungsantriebsstoßdämpfern hat mich ein gutes Stück weiter in den Wahnsinn getrieben!

Obwohl alle von außen sehr gut aussehen, sind sie dennoch völlig im Eimer. Um zu dieser Erkenntnis zu kommen muss man sie allerdings zerlegen! Das wurde mir empfohlen, das habe ich gemacht. Katastrophe!

Deutlich zu sehen ist, dass die Rollen in allen Dämpfern einseitig sehr stark verschlissen sind. Damit sind die Dämpfer im Eimer und das Spiel insbesondere an der Primärkette riesengroß. Kein Wunder also, dass diese unglaublich schlägt!! So viel also zu "unkaputtbar"!

Wir wollen nun versuchen die Rollen zu wechseln, problematisch sind dabei aber die von oben eingesetzten Passstifte, diese sind aus gehärtetem Stahl. Nur wenn wir die rauskriegen ist ein Wechsel der Rollen möglich. Das ist kein ganz besonderer Stahl, er lässt sich problemlos anbohren, Das könnten wir hinkriegen. Drei von den Teilen sind jetzt auf dem Weg zu Gerd, der mal versuchen will dieses Problem zu lösen! Bin gespannt ob es funktioniert.

Gut, an dieser Stelle ist also ein Fehler eindeutig lokalisiert, Lösung noch offen.

Dann habe ich mich weiter auf die Suche nach der Ursache meiner Getriebegeräusche gemacht. Hier wurde mir noch geraten die Verschraubung an der Schaltwelle auf festen Sitz zu prüfen. Habe ich gemacht, das war es nicht. Also habe ich die Kupplung ausgebaut, die Geräusche blieben. Verflogen war damit der letzte Hoffnungsfunke auf eine nicht so arbeitsintensive Lösung.

Also raus mit dem Motor!

Erledigt. Das mache ich ja nun schon fast mit verbundenen Augen.

Weil ich dabei vergessen habe das Öl aus dem Umlenkgetriebe vorher abzulassen, habe ich mir beim Ausbau meine ganze Hebebühne damit eingesaut! Boah, stinkt das Zeug! Und eine Sauerei ist noch dazu!

Das war also mein Pfingstwochenende. Toll! Morgen geht es weiter.

Das Getriebe ist topp in Ordnung!

Dann kann ich den Motor also wieder einbauen! Habe ich dann auch gemacht! Der defekte Gabelsimmering ist auch gewechselt.

Ein wenig mehr Arbeit habe ich mir dann aus gegebenem Anlass mit der "alltagstauglichen" Platzierung und Befestigung meines Kernkraftwerkes gemacht!

Eine tragfähige Grundplattenkonstruktion aus VA-Blech, mit Moosgummiauflage. Rahmenfest verschraubt!

Mit Klettbandgurten gesichert! Da wackelt nichts mehr! Ich habe dazugelernt!

Die Verkabelung musste ich ändern, da die Pole spiegelverkehrt zur Vorgängerbatterie angebracht sind!

Jetzt ist in diesem Bereich alles gut! Da kann nichts mehr passieren.

Langsam wird es unheimlich

Ich habe heute mal mit einem der defekten Ruckdämpfer die Motoreninstandsetzung meines Vertrauens aufgesucht. Dort wollte ich mir einen Rat für unser weiteres Vorgehen holen. Ich finde das war ein guter Gedanke!

Nachdem das Teil kurz in der Motorenteilewaschmaschine verschwunden war haben wir es gemeinsam begutachtet. Das Material geprüft und festgestellt, das es quasi nur höchst aufwendig zu bearbeiten ist, weil gehärtet. Die Bolzen könne man aber durch Lasererodieren entfernen. Kosten ca. 300 Euro für einen Dämpfer! Die Passstifte wären dann aber weg. Zu teuer, zu aufwendig!

Wieder zu Hause angekommen habe ich den Yamaha-Teile-Händler meines Vertrauens angerufen und gefragt, ob er besagten Ruckdämpfer noch als Neuteil hat. Nach seiner Aussage kostete das Teil bei Yamaha stolze 825 Euro, es gibt ihn aber nicht mehr. Er hatte aber noch einen im Bestand, allerdings für die Baujahre 1977/78. Das ist dann der Dämpfer mit dem außenliegenden Sicherungsring. Ob der aber kompatibel zu den Motoren 1979 und später ist, das wusste er auch nicht. Ich hätte ihn aber für schlappe 400 Euro bekommen können. Preisgünstig ist das aber auch nicht.

Gut, ich habe dann den Ruckdämpfer aus meinem Ersatzmotor genommen, der ist zwar auch schon verschlissen, aber nicht so arg wie die anderen! Dann ist das ebenso.

Und dann passierte es. Heute Abend erreichten mich die Bilder meines Freundes Gerd. Er hat es tatsächlich geschafft die gehärteten Stifte unbeschädigt auszubauen. Wie er das gemacht hat ist mir schleierhaft. Er wird mir langsam unheimlich!!

Der Inhalt aus drei Ruckdämpfern. Neun Rollen, neun Passstifte.

Dass er den Rest jetzt auch noch hinkriegt steht für mich außer Frage. Gerd der Zauberer!

So wie ich es mir schon gedacht habe, Gerd hat es hingekriegt! Das Ergebnis seht ihr auf den nächsten Bildern.

Also die Zylinder waren wirklich im Eimer. Da fehlt an jedem ein ganzer Millimeter.

So sieht es dann nach der Instandsetzung aus!

Drei kleine Bohrlöcher (2,5 mm) auf der Rückseite des Ruckdämpfers. Zukünftig ist ein Rollentausch eine Sache von ein paar Minuten!

Das sind meine drei instandgesetzten Ruckdämpfer! Für 2 mal XS 750 / 850 im Fahrbetrieb und einen Reservemotor! Passt!

Es sei gleich vorweg gesagt, er wird keine weiteren Ruckdämpfer instandsetzen, das hat er nur für mich gemacht!

Ich darf hier aber das Vorgehen beschreiben!

Also, das Rückdämpfergehäuse besteht aus gehärtetem Stahl. Dieser ist aber nicht durchgängig gehärtet sondern nur an der Oberfläche. Wenn man diese Härtung also auf der Rückseite des Ruckdämpfers z.B. mit einem präzisen Körnerschlag auf Höhe des Passstiftes zerstört, kann man es danach mit einem ganz normalen HSS-Bohrer bohren! Das wäre ohne den Körnerschlag unmöglich (Oberflächenhärtung eben). Die drei Löcher auf der Rückseite haben keinen Einfluss auf die Funktion. Es sind eben nur Löcher. Diese bohrt man so tief, dass dadurch der Passstift von hinten ausgetrieben werden kann. Dass das funktioniert beweisen die vorangehenden Bilder.

Die verschlissenen Rollen sind als "Opferteil" konstruiert, das heißt, sie sind weicher als das gehärtete Gehäuse. Diese wurden dann aus Silberstahl, Werkstoffnummer 1.2210 oder einfacher: 115CrV3 , auf der Drehbank nachgefertigt, gebohrt und mit den originalen Passstiften fixiert! Fertig!

Nun noch eine Anmerkung für die Klugscheisser. Natürlich ist diese Instandsetzungsvariante keine 100%-Lösung, weil sie den Verschleiß in den Führungsbahnen nicht aufhebt. Dieser ist aber höchst minimal und deshalb wird sich die Funktion ganz erheblich verbessern. Und drei zusätzliche Löcher in den Ruckdämpfergehäusen sind für Originalitätsfanatiker unerträglich. Das ist bekannt, mir aber völlig egal!

Wie lange es hält werden wir sehen, es müssen aber keine weiteren 37 Jahre sein, denn ich bin schon fast 62!

Damit ist dieses Problem einer tollen Lösung gewichen. Es ist schon super, wenn man solche Könner zu seinen Freunden zählen darf, auch wenn er mir manchmal unheimlich ist!

Das erste Jahr kann grausam sein!

Liebe Leute, fragt mich nicht warum, aber es ist eine meiner wesentlichen Erfahrungen, dass man nach einem kompletten Neuaufbau / Umbau, ca. 1 ganze Saison braucht, bis alles wirklich zuverlässig und alltagstauglich funktioniert!

Los ging es damit, dass sich die Batterie losgeschüttelt und den Höcker durchschlagen hat. Der Höcker ist repariert (man sieht nichts!), hat 80 Euro gekostet. Das ist erträglich.

Die Geschichte mit dem Antriebsruckdämpfer ist für die nächsten 10-15 Jahre auch geregelt! Siehe oben.

Das Getriebe funktioniert leider immer noch nicht problemlos. Der erste Gang lässt sich nur in mehreren Etappen einlegen. Da muss der Motor noch ein weiteres Mal raus! Das mache ich aber mittlerweile mit verbundenen Augen! Da Wellen und Ritzel wirklich in einem Topzustand sind, kann es jetzt eigentlich nur noch eine verschlissene Schaltgabel sein. Ansonsten läuft der Motor echt toll!

Der superschwere Gel-Akku wurde durch eine 900 Gramm schwere LiFePo4-Batterie ersetzt. Funktioniert gut!

Für das weitere Einfahren wurde jetzt auch der 3-in-3-Auspuff montiert! Mit einem tollen Sound (sehr speziell Dreizylindrig und mit Nichts vergleichbar) steht er für einen harmonischen Motorlauf! Das konnte man so wirklich nicht erwarten!

Die kleine Querstrebe am seitlichen Kennzeichenträger konnte den auftretenden Schwingungen nicht trotzen und ist abgebrochen. Da musste ich mir etwas Robusteres überlegen.

Der verbaute Fehling-Stummel ist ein Scheißding. Er ist nicht einstellbar und erzeugt in den Handgelenken Knickmomente die echt schmerzhaft sind. Er wird durch einen komplett einstellbaren Telefix-Stummel ersetzt. Das Fahren soll ja schließlich Spaß machen und einem nicht die Tränen in die Augen treiben. Außerdem ist er etwa 5 cm höher und verbessert die Sitzposition noch einmal deutlich! Ich konnte einen guten gebrauchten Stummel für 89 Euro erwerben. Eine sinnvolle Investition.

Ja, und gestern hat sie dann ihre erste Starkregenfahrt hinter sich bringen müssen! Wir waren beide nass bis in die Unterhose! Unterwegs änderte sich dann plötzlich das Klangbild dramatisch und laufen tat sie auch nicht mehr richtig! Ich habe es den offenen Luftfiltern zugeschrieben, die den Wassermassen wohl nicht gewachsen schienen! Egal, ich wollte nur noch nach Hause! Da war dann allerdings die Überraschung groß, als ich feststellen musste, dass ich einen Endtopf verloren hatte!

Jetzt kam zu den ohnehin ausreichend vorhandenen Wassermassen auch noch riesige Schweißflüsse dazu! Mensch, das war doch alles spezial.

Also flugs raus aus den nassen Plünnen, rein ins Auto und die ganze Strecke noch einmal zurückgefahren. Er lag dann mitten auf der Straße, die Schraube lag daneben, nur die Mutter fehlte. Er hatte nur ein paar ganz wenige Kampfspuren, niemand war drübergefahren und er war überhaupt noch da! Riesen Erleichterung!!!

Zwischenzeitlich sind die Blessuren alle beseitigt und er ist wieder montiert. Man muss manchmal einfach auch nur Glück haben!

Der neue Stummellenker kam dann heute und wurde dann auch gleich montiert! Auf dem ersten Bild sieht man den Unterschied zu vorher sehr deutlich!

Vielleicht ist der Telefix-Stummel nicht so formschön wie der Fehling-Stummel, die Sitzposition und die Stellung der Handgelenke hat sich aber um 200 % verbessert.

Der Tag der Ernüchterung -Leistungsprüfstand (30.06.2016)-

Ich kann es kurz machen, dieser Tag war ein und endete in einem Desaster! 30,6 PS am Hinterrad bei einem Motorrad das nominell 78 PS hat. Erschütternd!

Die Ursache dafür war schnell identifiziert, es sind die viel zu langen Krümmer! Damit gelingt es einfach nicht die Auspuffgase einerseits schnell wegzubefördern und andererseits eine rasche Wiederbefüllung der Zylinder mit frischem Gemisch zu erreichen. 10% Leistungsverlust hätte ich ja noch billigend in Kauf genommen, vielleicht auch 20 %, weil es einfach eine geile Optik ist, aber über 50 %, das geht gar nicht!

Das Sahnehäubchen war dann noch, dass mir auf der Rolle, bei etwa 8000 U/Min, das Getriebe um die Ohren geflogen ist. Ein kapitaler Schaden, reichlich Zahnradsalat! Danach ging nichts mehr. Glück im Unglück war, dass das Motorgehäuse keinen Schaden genommen hat!

Gott sei Dank hatte ich meinen Freund Jo, der mich dann mit Auto und Anhänger abholte und nach Hause brachte!

Auf dem nächsten Bild sieht man nun letzmalig die GULF mit unserer Eigenbauauspuffanlage! Deren Bau, und das muss hier einfach der Fairness halber mal gesagt werden, mir (uns) unheimlich viel Spaß gemacht hat. Es war auch unser Erstlingswerk, leider ein Fehlversuch.

Der finanzielle Schaden ist überschaubar, da ich noch mindestens 2 komplette Getriebe habe. Es ist einfach wieder nur ganz viel Arbeit!

Ich bin so froh, dass ich meine Scheibel 3-in1-Anlage noch nicht verkauft habe, obwohl ich bereits einen Käufer dafür hatte!

Motor ausbauen und Getriebe instandsetzen

Damit es nicht so langweilig wird habe ich mir mal die Augen verbunden! (Scherz)

Da liegt er also auf der Werkbank. Bin echt gespannt wie groß der Flurschaden ist!

Also der Schaden ist schon groß. Es sind mehrere Zahnräder kaputt und mindestens eine Getriebewelle! Eigentlich ein Totalschaden, wenn man dazu eine Werkstatt aufsuchen muss.

Die andere Getriebewelle dreht sich keinen Millimeter, auch da sind mindestens zwei Zahnräder im Eimer. Morgen weiß nich mehr!

Dennoch weiß ich jetzt schon, dass ich alle Getriebeteile und auch alle Schaltungsteile ersetzen werde. Ich will einfach auf Nummer sicher gehen. Zu diesem Behufe (geiles Wort) habe ich schon mal die Teile aus meinem Fundus gesichtet. Bin total tiefenentspannt, alles ist in gutem Zustand drei Mal vorhanden! Einen kompletten Ersatzmotor habe ich auch noch.

Eine der Schaltgabelwellen war so verbogen, dass ich sie mit der Flex teilen musste. um sie überhaupt ausbauen zu können.

Die Motorgehäusehälfte wurde sorgfältig von allen Spänen befreit!

Es macht schon Spaß wenn man a) alle Teile hat und sie dann b) auch total leichtgängig zusammenarbeiten.

Es waren reichlich Späne im Motor. Hier eine kleine Auswahl!

Diese Teile sind alle im Eimer oder im Zustand unsicher (weil ich sie nicht prüfen kann)! Die Getriebewellen mit den Zahnrädern sind beide ein Totalausfall. EineSchaltgabelwelle krumm. Die Schaltgabeln haben sehr starke Gebrauchsspuren. Der Alulagersitz ist krumm, genau wie die beiden Stehbolzen an denen er verschraubt wird. Ebenso defekt ist das Nadellager im Lagerdeckel. Die Schaltwalze habe ich dann auch gleich ersetzt! No risk!!!

Wie man schnell erkennt, eigentlich ein wirtschaftlicher Totalschaden! Eigentlich!

Weil ich aber gern weiter mit der GULF fahren möchte ist der Motor jetzt von mir instandgesetzt und kann wieder eingebaut werden. Das ganze Instandsetzungsunternehmen hat bisher etwa 12 Stunden gedauert.

So, nach pummelig 25 Stunden Arbeit ist die GULF wieder fertig, läuft und ist uneingeschränkt einsatzbereit! Sie faucht wunderbar mit der 3-in-1-Auspuffanlage und der Motor läuft herrlich geräuscharm! Perfekt!

Und das war dann ein Riesenirrtum!!!

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